Corona-Prognose: einfach und transparent

Christoph Bandt


Die Lage ist bedrückend, aber auch spannend. Es gibt kaum verlässliche Information. Kommt das Schlimmste noch? Zahlen zu Covid-19 kommen täglich, aber wie sind sie zu interpretieren? Es gibt keine Modelle für unsere gegenwärtige Situation.

Mit sehr einfachen mathematischen Methoden und etwas gesundem Menschenverstand kann man sich überzeugen, dass in Deutschland zur Zeit das Schlimmste vorbei ist. In den nächsten zwei Wochen werden die Infektionszahlen immer weiter fallen, auch wenn wir heute noch so leichtsinnig wären. Da wir aber alle vorsichtig sind, sind wir für noch längere Zeit relativ sicher.

Die linke Abbildung zeigt wöchentliche Summen von Neuinfizierten in Deutschland für jeden Tag vom 8. März bis 13. April. Es ist vollkommen unverständlich, wieso diese einfache Glättung der täglichen Zahlen nicht in den Medien erscheint. Man sieht deutlich, dass der Höhepunkt der Covid-19 Aktivität in den ersten Apriltagen erreicht wurde und dass es seitdem mit dem Virus bergab geht.


Diese Entwicklung machen alle Regionen durch, die harte Massnahmen gegen das Virus verfügt haben. Italien war in Europa als erstes Land über den Berg, hat aber trotzdem noch ein hohes Niveau der Covid-19 Aktivität. Es lassen sich auch Reproduktionsraten für die Ausbreitung der Epidemie aus den Daten schätzen, wie die rechte Abbildung zeigt. Diese Schätzung ist komplizierter und sie reicht in die Vergangenheit. Wir sehen, dass die Einschränkungen des öffentlichen Lebens sich sofort auf das Infektionsgeschehen ausgewirkt haben und schon Ende März die Reproduktion der Epidemie unter die kritische Linie kam.

Auch die linke Abbildung muss man um 2 Wochen rückdatieren, wenn man sich für den Zeitpunkt der Infektion interessiert. Vom Zeitpunkt einer Infektion bis zur Meldung des Infizierten in den Medien vergehen tatsächlich im Schnitt etwa 2 Wochen. Das macht den Politikern das Leben schwer. Der Erfolg jeder Massnahme gegen Covid-19 ist bestenfalls nach 2 Wochen sichtbar. Das ist ein Kernproblem, denn wir alle sind nicht gewohnt zu warten.

Solche Überlegungen werden hier in einer Folge von pdf-Dokumenten diskutiert. Wir fangen an mit der Betrachtung wöchentlicher Neuinfektionen, die zu der linken Graphik führt. Hier wird noch eine Excel-Tabelle mitgeliefert, damit man sieht, dass es kein Schwindel ist.